SUP Angeln: Stehend über die Fische gleiten

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SUP Angeln –  längst ist das Paddeln im Stehen an unseren Seen und Flüssen angekommen. SUP ist aber viel mehr als eine Wassersportart mit Spaßfaktor. Immer mehr Fischer entdecken diese besondere Art der Fortbewegung für sich.

Fische fangen mit SUP

„Ich gehe mit dem Board fischen, weil es einfach irre viel Spaß bringt“, schmunzelt Gernot Kelz-Grimschitz. Er betreibt in Kärnten am Keutschacher See ein SUP-Center und ist schon lange begeisterter Paddler. Wenn der Wind die Haare durcheinanderwirbelt, die Füße trotz leichter Wellen Standfestigkeit beweisen, man sich noch ein Stückchen näher an der Natur bewegt, gar schon über das Wasser zu schweben beginnt, dann weiß man, was der erfahrene Angler meint.

SUP Angeln, Gernot Kelz-Grimschitz, SUP Kärnten

Mit Stand-Up-Paddeling (abgekürzt SUP) hat ein Fortbewegungsmittel unsere Seen und Flüsse erreicht, das sich von einer Trendsportart zum nutzvollen Fortbewegungsmittel gemausert hat. Die Vorbereitung, zunächst denkbar einfach: Sich aufrecht auf ein breites Surfbrett stellen und mithilfe eines Stechpaddels über das Wasser gleiten. Es mag leicht wirken, der Körper wird in seiner Ganzheit aber anständig gefordert, kombiniert mit einem ausgewogenen Gefühl für Ausdauer. „Gleichzeitig erhalte ich ein Work-out für die Rumpfmuskulatur und stimuliere den Gleichgewichtssinn.“

SUP Angeln, Gernot Kelz-Grimschitz, SUP Kärnten

Die Ursprünge von Stand-Up-Paddeling lassen sich in Polynesien finden. Damals fuhren die Einheimischen aufrecht in ihren Kanus.“

Immer anders – SUP wird nie fad

Auf den Binnengewässern, Fließgewässer oder in Ufernähe am Meer, immer mehr Fischer entdecken diese sportliche Art des Vorankommens. Dabei sind Material und Aufbau ein wenig anders und an die Erfordernisse angestimmt. „Zuerst einmal sind die Fishing Boards sehr breit und liegen stabil im Wasser – fast wie ein Floß. Außerdem ist häufig eine Sitzgelegenheit auf dem Board montiert, die auch als Stauraum und Trockenbox dient“, erzählt Kelz-Grimschitz. Nicht zu vergessen die Rutenhalter, die ebenfalls angebracht sind. Am hinteren Ende des Boards lässt sich zumeist auch ein offener Korb für die Fische und ein nach oben gespannten Kescher finden. Zudem sind die Geräte üblicherweise 3,30 bis 3,70 Meter lang, mit einer Breite zwischen 84 bis 100 Zentimetern. Kenner unterscheiden ferner noch nach harten Boards gegenüber den sogenannten „I-SUPs“, die aufgeblasen werden. Letztere sind angenehm zu transportieren und in fünf Minuten aufgepumpt. Auch wenn sie sich von den Spaßgeräten unterscheiden, Bewegung wird auch hier nur mit dem großen Paddel erreicht. Stehend natürlich. Jedoch mit einer inneren Ruhe und Entspanntheit, wie es wohl nur beim Fischen möglich ist.

Der Hauptvorteil besteht darin, dass man mit einem SUP auf jedes Gewässer in Österreich kommt, egal wie verbaut es ist.“

SUP Angeln, Gernot Kelz-Grimschitz, SUP Kärnten

Der Reiz vom SUP Angeln

Fischen mit einem Board ist einfach etwas Besonderes: „Die stehende Position bietet einen sensationellen Einblick in die Unterwasserwelt. Ich sehe Fische und Strukturen, die ein sitzender Angler nicht erkennt.“ Mit einem SUP ist man sehr schnell an seinem liebsten Angel Ort, hat geringen Tiefgang und die von Fischern bezeichnete „Scheuchwirkung“ ist merklich reduziert, nicht wie es sonst bei einem Boot der Fall ist. Die Bretter besitzen zudem keine Bordwand.

„Durch die fehlende Abgrenzung zum Wasser sind wir sozusagen live dabei und mittendrin. Wir fühlen uns als Teil der Natur und sind fokussiert auf das, was wir gerade tun.“

Von der Spinnrute über die Fliegenrute bis hin zum Hinterherziehen einer Crankbait, großer Pluspunkt ist, dass beinahe alle Angeltechniken angewendet werden können. Der Reiz des SUP Angelns macht auch die oft unterschätzte Vielseitigkeit aus. Beinahe lautlos unterwegs, Wendigkeit, flexibel und schnell, auch ein „über Bord gehen“ passiert nur sehr selten. Und schließlich: Sanft an einen Schilfgürtel heranzufahren und die Wasserwelt auf sich wirken lassen. Ein Gefühl, das durchaus süchtig macht. Im positiven Sinne! Also, einfach mal ausprobieren das SUP Angeln.

SUP Angeln, Gernot Kelz-Grimschitz, SUP Kärnten

Wer SUP Angeln mal unter der Anleitung eines Profis ausprobieren will, meldet sich direkt bei Gernot: Telefon (0043) 65 06 73 39 45 oder klickt auf www.fishonsup.at oder auf www.facebook.com/fishonsup.at

SUP Angeln, Gernot Kelz-Grimschitz, SUP Kärnten

Praktische Packliste für einen SUP-Angel-Ausflug:

  • Rute/Angel (mit allem was dazugehört)
  • Fangnetz/Kescher
  • Köder
  • Messer
  • Betäuber für Fische
  • Je nach Wetter: Neoprenanzug, schnell trocknende Hose und Shirt, Mütze und Sonnenbrille, wasserfestes Schuhwerk
  • kleines Lunchpaket
  • Und natürlich ein passendes Board mit Paddel und Sicherheitsleine (das kann man auch günstig ausleihen.

SUP Angeln, Gernot Kelz-Grimschitz, SUP Kärnten

Noch mehr Tipps rund um den Paddelspaß in Kärnten gibt es hier:

Potsch noss! Paddeln auf der Drau

SUP Angeln, Gernot Kelz-Grimschitz, SUP Kärnten

Fotos: Gernot Kelz-Grimschitz/SUP and smile. Text: Wolfgang Hoi

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