Hinunter und hinauf: Am Vierbergelauf auf der Suche nach sich selbst

Lesezeit: 10 Minuten

Über mehrere Jahrhunderte hinweg bis heute bewegen sich die „Vierbergler“ zwischen Religion, Brauchtum und Leidenschaft. Innerhalb von 17 Stunden wird der Körper am Magdalensberg, Ulrichsberg, Veitsberg und Lorenziberg an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit gebracht. Ein Selbstversuch von Gastautor Wolfgang Hoi auf knapp 52 Kilometern.

Herausforderung Vierbergelauf

Vierbergelauf. Es ist knapp vor 21 Uhr, Donnerstagabend. Gerade noch den Bus erreicht, jetzt schon außer Atem. Ein wenig muss ich über mich schmunzeln, in Anbetracht welche immense Wegstrecke in den nächsten Stunden noch vor mir liegt. Zwei Wochen nach Ostern über die vier Keltenberge
Mittelkärntens zu gehen, ist Tradition. Eine Strapaze, wohl auch mit einer Portion Leidenschaft
verbunden. Welche Motivation könnte dem sonst zugrunde liegen?

„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung“, werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Am Nebensitz unterhalten sich „zwei alte Hasen“, die schon mehrmals dabei waren. Je nach dem welches Monat zu den Ostertagen im Kalender steht, kann es schon passieren, dass auf den Anstiegen durch knietiefen Schlamm, hohen Schnee oder loses Geröll gewartet werden muss. Die Regenwahrscheinlichkeit an diesem „Dreinagel-Freitag“ ist vorhanden, mit Regenjacke und passender Hose ist dem aber vorgesorgt. Wetterkapriolen waren und sind noch immer treue Begleiter der „Vierbergler“, erfahre ich.

Der Dreinagel-Freitag ist an den Kreuzestod Christi angelehnt, um dessen
Leiden nachzuempfinden.“

Religion, Brauchtum, Sport?

Eines hat mich schon immer fasziniert. So einen richtigen Organisator hat die Wanderung nicht, sehr
wohl aber viele kleine Bausteine, die ein Gelingen jedes Jahr auf das Neue sicherstellen. Beginnend
mit Sonderbussen über Labestationen an Bauernhöfen, Feuerwehren oder Häusern, die auf dem
Weg liegen und nicht zu vergessen der geistliche Beistand. Insgesamt fünf Heilige Messen und drei
Andachten finden an Knotenpunkten wie der Karnberger Kirche oder Liemberg statt. Natürlich ein
Muss für eine Wallfahrt. Religion und Brauchtum reichen sich hier die Hand.

Es ist kurz vor 24 Uhr, vor der Kirche am Magdalensberg versammeln sich die Wanderer zur Mitternachtsmesse, nach der es auch für den Großteil losgeht. „Diejenigen, die dem Trubel entgehen wollen, beginnen die Tour einfach eine Stunde vorher“, erzählt mir eine Dame, die schon das dritte Mal nacheinander teilnimmt. Es ist beeindruckend, mehrere Tausend Leute, ein buntes Treiben aus Alt und Jung, deren schiere Anzahl sich erstaunlicherweise am langen Weg verliert. Dazwischen teils riesige Kreuze, die von ihren Trägern den ganzen Weg über gehalten werden. Viele davon sind in monatelanger Arbeit aus eigener Hand hergestellt. Mehr als einmal ziehe ich gedanklich meinen Pilgerhut. Schnitzer Handwerk, wie man es nur mehr selten sieht. Ich greife zu meinen Wanderstöcken, überprüfe die Adjustierung und mache gemeinsam mit getroffenen Freunden den ersten Schritt. Nervosität und Kribbeln durchfluten meinen Kopf. Viele Menschen stehen die beschwerlichen Stunden nicht durch. Verletzungen, Übermüdung, Kräfteverschleiß bis hin zur mentalen Aufgabe. Ich werde nicht dazu zählen.

Eine Nacht der Entbehrungen beim Vierbergelauf

Unterwegs in Richtung zur ersten Talsohle, dem Zollfeld, hinunter vom 1059 Meter hohen Magdalensberg wird mir schnell klar, dass auch das Bergabgehen einiges an Kraft kostet. Etwas hektisch greife ich nach meiner Stirnlampe, der Wackelkontakt kommt nicht gerade zur richtigen Zeit. Asphaltierte Straßenstücke wechseln sich mit wurzeligen Waldpassagen, da ist zumindest ein kleines Licht unabdingbar. „Müssen wir hier abbiegen?“, eine kleine Ansammlung von Leuten erscheint plötzlich an einer Gabelung und ist sich unsicher. Erstgehern ist es unbedingt zu empfehlen, jemanden mitzuhaben, der den Weg bereits kennt und diesen auch schon durchgestanden hat, denn
gerade in der Nacht biegen ungeübte Personen schon einmal in einen falschen Weg ein, wird mir erklärt. So richtige Hinweisschilder á la „zur nächsten Station geht es hier lang“ gibt es nicht. Lediglich die üblichen Kennzeichnungen für Wanderwege. Es verlässt sich sozusagen einer auf den anderen. Hier sind kundige Leute im Vorteil, denke ich mir.

Den anderen vertrauen

Eine Möglichkeit für sicheres Vorankommen ist es beispielsweise, sich größeren Gruppen anzuschließen. Wie etwa Wallfahrern aus Friesach, St. Veit oder Maria Wolschart. Auch wenn es nach unten geht, eine Leichtigkeit und Wohlgefühl will sich nicht einstellen. Soll es auch nicht. Es soll eher ein gewisses Leiden schaffen. Zu rau ist zudem die Natur an diesem Tag. Vor allem aber der Verzicht auf Schlaf ist zu spüren. Nach gut zweieinhalb Stunden sind die ersten Gasthöfe in Sichtweite, für viele die erste willkommene Pausenstation. Meine Beine melden sich mit einem ersten kleinen Streik. Schokoriegel und Flüssigkeit füllen den Speicher. Ein Körpererlebnis, das wenn man es nicht auf irgendeine Art und Weise gewöhnt ist oder erlebt hat, einen schon etwas aus der Ruhe bringen kann. Tatsächlich warten an dieser Stelle auch schon Taxis, für alle die nicht weiterkönnen oder wollen.

Wenn man den Vierbergelauf dreimal hintereinander absolviert hat, ist ein Platz im Paradies sicher.“ So erzählt es sich der Volksmund.

Etappe für Etappe beim Vierbergelauf

Bis zum Anbruch des neuen Tages mitsamt Tageslicht werden noch so einige Stunden vergehen. Die Weiten des Zollfeldes mit dem Etappenziel Ulrichsberg vor dem inneren Auge hat uns eingenommen. Die Wanderstöcke klicken, ein Metronom im Geiste, sanft und wahrnehmbar. Das Gefühl in diesem Moment ist sehr schwer zu beschreiben, auf dem langgezogenen Asphalt, der den Verbindungsweg zur nächsten Kirche leitet. Nur kurz unterbrochen durch ein kleines Stück Wiesenweg. Kaum jemand hat zu diesem Zeitpunkt so richtig Lust, viel zu reden. Ein zäher Knackpunkt, auch für mich.

Es bedarf noch so einiger Überwindung, bis das die wohlige Spitze des nächsten Anstiegs ihren nächtlichen Glanz offenbart. „Schau mal nach hinten“, werde ich in meinem Halbschlaf angeleitet und einer der schönsten Momente der ganzen Tour schlängelt sich durch die Nacht. Die Stirnlampen hunderter Wanderer. Eine Lichterstraße, gleichmäßig und ruhig, durchzieht die ganze Niederung. Ein Anblick, der mich begleiten wird. Ganz im positiven Sinne.

Nach einer kurzen Pause geht es rauf Richtung Holzfeuer am Gipfel des Ulrichsberges. Eine Route in der Schwärze der Nacht, die sich schwieriger als gedacht gestaltet. Steilere Abkürzungen und weitläufige Wege wechseln einander und sind vor allem bei Schlechtwetter kein Zuckerschlecken. Ich entdecke an mir einen Zeitpunkt, an dem mein Körper scheinbar nur mehr funktioniert. Wie in Trance wird ein Schritt nach dem anderen gesetzt. Raupenartig ziehen die Menschen nach oben. Hie und da hört man leise Rosenkranzgebete aus dem Dunkeln. Ein ganz eigenartiges Gefühl, als entkopple sich der Geist vom Körper.

Vierbergelauf Kärnten, Österreich, www.anitaaufreisen.at
Abstiege werden zur Herausforderung

Mahlzeit am Gipfelkreuz

Knappe eineinhalb bis zwei Stunden später ist es tatsächlich geschafft. Das Gipfelkreuz prangt im Sichtfeld auf 1.022 Meter Höhe, ein Hochgefühl im Gedankengepäck und schon heißt es zügig Unterhemd oder Funktionswäsche wechseln. Der Aufstieg in den Nachtstunden hat seine Spuren hinterlassen. Für die Aussicht ins beleuchtete Tal bleibt nur kurz Zeit. Ein wenig ehrfürchtig bin ich trotzdem. Der jahrhundertealte Brauch des Vierbergelaufs, wie viele Menschen schon an dieser Stelle gestanden sind und vielleicht das Gleiche gedacht haben.

Ich wühle in meinem Rucksack nach der Jause. Idealerweise etwas leicht Bekömmliches, wie belegte Toastscheiben, Kraftriegel, auch Brote. Verträgt man etwas nicht, kann es unterwegs schon recht brenzlig werden. „Darum keine Experimente wagen, und am besten auf Bewährtes zurückgreifen“, versichert mir ein erfahrener Geher, der sich bereits auf den Abstieg macht. Viele Menschen essen auch an den vereinzelten Labestationen etwas Reindling, trinken Kaffee, Verhackert- oder Salamibrote. „Tja, wer sowas gewöhnt ist“, kommt mir in den Sinn.

Viel Zeit verstreicht nicht und wir machen und schon auf den Weg ins Tal. Die letzte Nachtpassage ist anspruchsvoll, fordert nochmal so richtig die Konzentration, da es durchaus auch rutschig sein kann. Die Gefahr umzuknicken ist ständig greifbar. Geschuldet der Tatsache, mit einer Übermüdung doch recht zügig nach unten zu marschieren. Dankbar bin ich in diesem Abschnitt auch einmal mehr für meine Wanderstöcke.

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Der Sonnenaufgang gibt neue Kraft

Ein Morgen der Zuversicht

Der Tag bricht an, bereits mehr als sechs Stunden unterwegs und die eigenen Beine haben mich schon weiter getragen als gedacht. Es sind diese Minuten der gesamten Wegstrecke, die die Vierbergler als die „Rückkehr der Lebensgeister“ bezeichnen. Wenn am Fuße des Ulrichsberges das Tageslicht Oberhand nimmt, Karnberg und Eberndorf die nächsten Wegpunkte bilden, sind die oft schweigend hingenommenen Strapazen der vergangenen Nacht vergessen. Freude über die zurückgelegten Passagen vermischt sich mit Zuversicht bei allem, was da noch kommen mag.

Spätestens jetzt weiß ich einen der wichtigsten Tipps zu schätzen, den ich anfangs bekommen habe:

Ein gutes und eingelaufenes Schuhwerk ist das Wichtigste.“

Neue Wander- oder Sportschuhe gehen im wahrsten Sinne des Wortes so ganz und gar nicht. Ein wenig weiter in Zweikirchen können Wanderer einen ganz besonderen Moment miterleben, das „Einholen der Wallfahrer“. Gemeinsam mit Messdienern zieht der Pfarrer den Wallfahrern entgegen und die vorangetragenen Kruzifixe werden mit einem markanten Geräusch überkreuzt. Ein wirklich sehenswertes Stück an Brauchtum und gleichsam Belohnung für die Nacht.

Für mich ist es ein Morgen mit sich überschlagenen Eindrücken, beinahe etwas zu viel nach den Stunden im Dunkeln. Dem nicht genug erfahre ich, warum „Zuckerln“ nicht im Rucksack fehlen durften. In den kleineren Ortschaften sitzen am Wegrand immer wieder Kinder, die mit den Süßigkeiten traditionell beschenkt werden. Ein wahrer Motivationsschub, der durch die strahlenden Kinderaugen mitgegeben wird.

Dem Brauch nach werden auf jedem Anstieg ortstypische Blätter eingesammelt, das sogenannte Berglerlaub.“

Wenn die Füße schwer werden

Schön ist er, aber auch zäh und lange. Der Abschnitt im Glantal Richtung St. Leonhard. Ein Gefühl der Schwere ist durchaus vorhanden und trotzdem bin erstaunlich fokussiert. Plötzlich raschelt es auf der rechten Waldseite und ein Rudel von gut zehn Rehen quert die Straße, knapp an uns Wanderern vorbei. Die Tiere haben sich ebenso erschreckt wie wir, habe ich den Eindruck. Ein Augenblick der Hektik und Ruhe zugleich in den noch frühen Stunden des Tages.

Wachgerüttelt durch die Natur offenbart sich an diesem Punkt ein schwieriger Moment für den Kopf und der eigenen Psyche. Als das Tal sich öffnet, schweift der Blick automatisch in die Ferne. Ich erkenne Wallfahrer, die schon kurz vor St. Leonhard sind. So schön der Weitblick auch ist, so schwierig ist er in dieser Situation zu meistern. Wind und Wetter ausgeliefert, steht diese Passage mental noch vor mir. Eines lernt man am Vierbergelauf ganz bestimmt, nämlich über sich selbst hinauszuwachsen.

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Ein Blick zurück in die Weiten des Glantals

Kurz nach der Ortstafel sammeln sich die Teilnehmer, um an einer Jausenstation einen Radler mitsamt Leberkässemmel zu genießen. Leicht und bekömmlich ist zwar etwas anderes, aber noch nie hat etwas so gut geschmeckt wie zu diesem Zeitpunkt. Gemurmel, Gespräche, übermüdete aber fröhliche Gesichter. Jeder der es bis hierhin geschafft hat, hat bereits Großes vollbracht. „Danke vielmals“, ertönt es höflich, als ich einem kleinen Knirps einige Zuckerln in seinen Korb lege. Auch wenn es verführt, aber langes Sitzenbleiben lässt die Füße nur noch schwerer werden, denn kurz nach der Station verlangt die „Kulm Anhöhe“ ordentlich an Energie und Puste. Vorbei an einem großen Gehöft geht es nach einem längeren märchenhaften Waldstück hinauf nach Liemberg, in dem der wohl schwerste Anstieg des Tages wartet, der Veitsberg.

Vom Blut und Läuten der Glocken

1.160 Meter hoch ist das zwischen Sankt Veit an der Glan und Feldkirchen liegende Massiv mit seinen schmalen Wegen, serpentinenartigen Anstiegen und anspruchsvollen Passagen, an deren Ende die berüchtigte „Blutwiese“ mündet. Sie verdankt ihren Namen der Beschwerlichkeit und Sonnenhitze, so sagt man, deren Kombination alles abverlangt, oder aber auch Schnee und Eis, so es die Jahreszeit will. Nur langsam geht es voran. Wie in einem Mantra wird einmal mehr ein Schritt vor den anderen gesetzt. Träumen, pilgern, fortbewegen. Nicht schleichend, sondern mit einer unmittelbaren Wucht trifft mich der Gedanke, nicht mehr können und aufhören zu wollen.

Vierbergelauf Kärnten, Österreich, Foto Wolfgang Hoi, www.anitaaufreisen.at
Die „Blutwiese“ in der Mittagshitze

Gerade in solchen Momenten ist es wichtig, sich gegenseitig mit Worten weiterzutragen und auch selbst die eigenen Reserven anzuzapfen. Es steckt einfach so viel mehr in einem, als man glaubt. In jedem Einzelnen. Froh bin ich zudem, einen Trinkbeutel zu verwenden, der auf der Innenseite meines Rucksacks befestigt ist. Dies hat den Vorteil, nicht mit Flaschen und deren zusätzliches Gewicht hantieren zu müssen. Über eine angenehme Trinkvorrichtung kann im Gehen bequem getrunken werden, ohne stehenbleiben zu müssen. Nicht mehr ohne. Die Mittagszeit hat uns fest im Griff, als wir an der Wiese eine kurze Rast einlegen und schließlich die Gipfelkapelle erreichen. Dreimal das Gotteshaus umrunden und die Glocke läuten, so möchte es der Brauch. Eine gute Portion Kraft ist notwendig, um das Glockenseil in Bewegung zu bekommen. Der kräftige Klang beflügelt jedoch und gibt Schwung für das Hinunter.

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Die Veitsberg Kapelle im Winter

Wer die Kapelle dreimal umrundet und die Glocke läutet, dem wird ein Wunsch erfüllt.“

Gradenegg, Sörg und das Grand Finale!

Das Wetter möchte nicht so recht mitspielen, es stellt sich aber trotzdem eine gewisse Beschwingtheit ein, anders kann ich es nicht benennen. Runter vom Veitsberg geht es verhältnismäßig schnell, es heißt aber immer noch, aufpassen und Aufmerksamkeit der eigenen Schritte walten zu lassen. Schnurstracks machen wir uns aber auf, Gradenegg und in weiterer Folge Sörg zu erreichen. Der Nachmittag hat uns bereits eingeholt, als ich die letzten Süßigkeiten verteile und wir nach einem erneuten Glockenseilzug den Fuß des Lorenziberges zu Gesicht bekommen. All die Schmerzen sind auf einmal nicht mehr so wichtig, vergessen sind alle Strapazen der Nacht. Hinauf auf den „Lorenzi“ ist sie plötzlich da, die Leichtigkeit, die Zuversicht, der Stolz, mit dem Ziel vor Augen. Noch ein letztes Mal läute ich für diesen Tag die Glocken am Gipfel. Auf einmal ist auch das Seil nicht mehr so schwer. Ich lehne mich an die Kirchentüre, atme durch, denke noch einmal nach.

Vierbergelauf Kärnten, Österreich, Foto Wolfgang Hoi, www.anitaaufreisen.at
Die letzte Kurve vor dem Ziel, ein kaum zu beschreibendes Gefühl

Die letzte Kurve beim Vierbergelauf

Die Eindrücke, Begegnungen und Gespräche (auch mit mir selber) bleiben nicht nur, sie haben mich in der Tat verändert. Rund 2000 Höhenmeter liegen hinter mir, ganz derselbe bin ich nicht mehr. Es war eine Suche nach den eigenen Grenzen, Gedanken, der Leidenschaft etwas anzufangen und auch zu beenden. Sich selbst mit dem Durchhaltevermögen zu überraschen und der Natur mitsamt Widrigkeiten nahe zu sein, wie schon lange nicht mehr. Umrahmt von Brauchtum, Religion und dem Bewusstsein, etwas Außergewöhnliches geschafft zu haben. Was genau der Vierbergelauf mit einem macht, ist schwer zu beschreiben. Eines Tages wird es mir gelingen, das Erlebte gänzlich zu erfassen. Bis dahin werde ich die knapp 52 Kilometer aber noch mehr als einmal auf mich nehmen. Da bin ich mir sicher.

Vierbergelauf, Kärnten, Österreich, Foto Wolfgang Hoi, www.anitaaufreisen.at
An sonnigen Tagen eine ganz besondere Stimmung: Die Wallfahrer am Lorenziberg

Tipps für den Vierbergelauf: Was soll ich mitnehmen? Die Packliste für Vierbergler (für alle Eventualitäten)

  • Kleidung anziehen: Wanderhose (abzippbar), Skistutzen oder Sportsocken, Sport BH (Frauen), Skiunterhemd (Funktionsunterhemd), Fleece, Wasserfeste-Jacke (Hose mitnehmen), Kragen, Haube, Handschuhe, Wanderschuhe.
  • Rucksack + Regenhülle, Stirnlampe (Batterien laden!) Wanderstöcke
  • kleines Verbandspaket inklusive Folie + Blasenpflaster + Taschenmesser
  • Taschentücher, Kamm, Sonnenbrille
  • Wechselkleidung (Unterhemd, T-Shirt lang + kurz)
  • Jause und Trinken (Trinkblase für Rucksack)
  • Zuckerl

Vierbergelauf alleine erleben

Der Vierbergelauf findet nur einmal im Jahr, Ende April am zweiten Freitag nach Ostern, statt. Informationen zu den Terminen und Ablauf gibt es hier. Da die Strecke aber auch das restliche Jahr für geübte Wanderer attraktiv ist, wurde sie jetzt beschildert und ist damit einfacher zu finden.

 

 

Text & Fotos: Wolfgang Hoi

Wolfgang Hoi ist Schreiberling, Psychologe und Medienmensch, aktiv im Verein medien.kultur.raum und seit kurzem mit Buchwurm auch der Bloggerleidenschaft verfallen. Ab und an ist er auch unterwegs, dann kommen solche Geschichten dabei raus.

12 Comments

  1. Sehr schön und anschaulich beschrieben. Kompliment an den Autor, der dich den schönen und beschwerlichen Weg miterleben lässt!

  2. Ein toller Blog. Danke für die unermüdliche Arbeit, die in diesem Blog steckt.

    Liebe Grüße Alisa

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