Ball der Kulturen in Graz

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Eine Winternacht, ein Klanggebäude aus Musik und Menschen aus über 100 Nationen, die miteinander feiern, tanzen, essen, trinken – so leidenschaftlich wird am 18. Multikulti-Ball am 23. Jänner 2016 an der Karl-Franzens-Universität Graz die Vielfalt zelebriert. Um Mitternacht lässt La Strada grüßen: Compagnie Rara Woulib lädt zu einer mystisch, stimmungsvollen Reise und zu einem Spiel zwischen Klang und Licht. (Werbung)

Multikulti

 

Als Ehrengäste sind die Multikulti-Card-Trägerin Sonja Perkiĉ-Krempl und der Syrer Dr. Muhamad Al Diri geladen. Für ihre Tätigkeit als engagierte Kämpferin gegen Menschenrechtsverletzung erhielt Perkiĉ-Krempl unter anderen den Menschenrechtspreis des Landes Steiermark. Der aus Syrien stammende Arzt musste Folter über sich ergehen lassen – weil er Menschen half –, bevor er über Umwege in Österreich ankam.

Künstlerisches Programm
Einen Abend lang treffen Roben auf bunte Festtrachten aus aller Welt. Ganz im Zeichen der kulturellen Vielfalt steht auch das abwechslungsreiche Programm, welches das Team von La Strada Graz gemeinsam mit zahlreichen KünstlerInnen und der musikalischen Leiterin Vesna Petković gestaltet hat.
Wenn am Samstag, den 23. Jänner 2016 der 18. Multikulti-Ball über die Bühne geht, dann ist die gebürtige Serbin Vesna Petković ziemlich genau 20 Jahre in Graz zuhause. Einen Abend „reich an klanglichen Facetten, bunt und tanzbar“, verspricht sie. An Orten, wo sonst Forschung und Lehre den Ton angeben, wird ein musikalischer Bogen gespannt: von ruhigeren Klängen Susana Sawoffs an atmosphärisch dichten Orten wie der Universitätsbibliothek über facettenreiche, mehrstimmige Klänge des Sosamma- und Megaphon-Chor; bis hin zur Mischung aus traditionellen Balkanklängen, World Music und poppigen Elementen im Foyer, das Who Man Dog, Marina & The Kats und dem Sandala Orkestar eine stimmungsvolle Bühne bietet. Die Aula bespielt das Grazer Salonorchester, bevor Pascal Lopongo & Band New Look Musica und Juan Carlos Sungurlian Tanzbares hören lassen – zwischen Latin, World-Fusion und Afro-Beats.

Wer sich zur Mitternachtseinlage gemeinsam mit den geheimnisvollen Gestalten von Rara Woulib im Innenhof einfindet, darf sich auf einiges gefasst machen. Auf einen Grenzgang zwischen dem Sichtbaren und dem Unbemerkten, zwischen Realität und Erdachtem, geführt von den jungen KünstlerInnen und dem 40-köpfigen Grazer Chor Nota Bene. Gemeinsam bringen sie Licht in die Dunkelheit der Nacht. Die Ballgäste brauchen nur den Mut mitzubringen, sich darauf einzulassen.

Ort der Kulturen
Während der Multikulti-Ball in den frühen Morgenstunden sein Ende findet, bleibt der Campus der Karl-Franzens-Universität Graz das ganze Jahr über eine Begegnungsstätte für Studierende und WissenschafterInnen aus mehr als 80 Ländern. Von den insgesamt 32.000 Studierenden sind es mehr als 4.000 internationale StudentInnen. Die Uni Graz verfügt über ein dichtes internationales Netzwerk und arbeitet in Forschung und Lehre weltweit mit 500 Partnerinstitutionen zusammen. Den Ursachen und Folgen gesellschaftlicher Differenzierung und der Gestaltung sozialer Ordnung ist ein eigener Forschungsschwerpunkt – mit dem Titel „Heterogenität und Kohäsion“ – gewidmet. WissenschafterInnen beleuchten Fragen zur Vielfalt der Gesellschaft aus unterschiedlichen Disziplinen.

Zeit der Vielfalt
Auch auf die dramatische Flüchtlingssituation hat die Uni Graz rasch reagiert und ein umfassendes Maßnahmen-Paket geschnürt, um AsylwerberInnen und anerkannte Flüchtlinge bei der Integration zu unterstützen und ihnen Zugang zu Bildung zu ermöglichen. „Gemeinsam etwas bewirken – in der Forschung und Lehre sowie für eine nachhaltige, verantwortungsbewusste Gesellschaft. Dieser Botschaft trägt die Karl-Franzens-Universität Graz am Multikulti-Ball aus voller Überzeugung Rechnung. Das bunte Fest ist ein bedeutsames Signal der Weltoffenheit und baut Brücken weit über die Grenzen des Campus hinaus“, betont Rektorin Christa Neuper.
Claudia Unger, die Leiterin des Afro-Asiatischen Instituts, schließt sich dem Wunsch nach Zusammenhalt, gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse an: „Der Umgang mit der Not anderer, die (Über-)forderung mit dem Fremden und die Bitte um Hilfe so vieler stellt eine Probe dar, bei der unterschiedliche Zugänge aufeinander treffen. Umso wichtiger ist es, ein Zeichen zu setzen für eine Gesellschaft, die in Vielfalt und Zusammenhalt leben kann. Dieser Idee ist der Multikulti-Ball seit der ersten Stunde verpflichtet, und in diesem Jahr ist sie besonders wichtig. Er ist ein starkes Zeichen der Solidarität, und das ist immer ein guter Grund zu feiern. Auch und besonders jetzt.“ Im Afro-Asiatischen Institut betreibt man seit mehr als 50 Jahren aktiv den interkulturellen Dialog, insbesondere unter Einbeziehung von Studierenden aus Afrika, Asien und Lateinamerika. In der aktuellen Situation engagieren sich die jungen Menschen aus aller Welt auch speziell für Flüchtlinge. Unter anderem wurde ein Dolmetsch-Pool eingerichtet, die Studierenden sind als ÜbersetzerInnen in verschiedenen Einrichtungen für Flüchtlinge unterwegs und leisten damit einen Beitrag, mit den aktuellen Herausforderungen umzugehen.
Das Afro-Asiatische Institut legt generell großen Wert auf die Zusammenarbeit mit Studierenden und betreibt neben einem facettenreichen Bildungs- und Kulturprogramm auch ein Stipendienprogramm. Der Reinerlös unterstützt wie jedes Jahr dieses Stipendienprogramm. Ein guter Grund, gemeinsam zu feiern!

18. Multikulti-Ball
Samstag, 23. Jänner 2016, Einlass: 19 Uhr, Eröffnung: 20 Uhr
Karl-Franzens-Universität Graz
www.multikulti.at

Fotos: CP-Pictures, Who Man Dog_Kurt Remling

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