Pechöl und Wackelsteine: Erlebnistipps im Naturpark Mühlviertel

Lesezeit: 5 Minuten

Wandern und einkehren im Naturpark Mühlviertel. Besondere Tipps von Raab bis Rechberg. (Werbung)

Nebel und Granit. Grau in Grau muss gar nicht langweilig sein. Schon gar nicht im Herbst. Das zeigt sich bei einem Wanderspaziergang im Naturpark Mühlviertel. Gerade in dieser Jahreszeit wirkt die Landschaft noch geheimnisvoller. Vor allem beim Schwammerling. Der Wackelstein ist ganz auf natürliche Weise entstanden und sozusagen das Wahrzeichen der Region.

Unterwegs im Naturpark Mühlviertel

Die abgerundeten Felsblöcke der Steine heißen Wollsackverwitterungen. Früher hatten de Bauern Schafwolle in Säcke verpackt und übereinander gelagert, so ähnlich sehen heute die Steinformationen im Naturpark Mühlviertel aus. Der Naturpark ist geologisch gesehen, ein altes Granitgebirge.

Naturpark Mühlviertel
Der Schwammerlin im Naturpark Mühlviertel

Vom Gebirge zum Hügel

Granit ist ein Gestein, welches im Erdinneren entstanden ist. Dieser Weinsberger Granit ist 360 Millionen Jahre alt und lag ursprünglich 15 Kilometer unter der Erde. Durch tektonische Verschiebungen kam das Gestein über Millionen von Jahren hinweg immer weiter nach oben. Irgendwann entstand ein riesiges Gebirge. Das kann heute noch immer an den abgerundeten Hügeln erkannt werden. Einst war es ein 10.000 Meter hohes Gebirge.

Heute wird das Gebirge des Naturparks als Rumpfgebirge bezeichnet. Unter der Erde des Naturparks sind die Gesteinsformationen noch immer übereinander gestapelt. Deshalb sehen Wanderer im Mühlviertel immer mehr faszinierende Steinformationen. Da der Boden durch Erosion und die Bewirtschaftung dünner werden, haben die Felsen die Möglichkeit in Ruhe herauszukommen.

Die Humusschicht im Mühlviertel ist sehr dünn. Es ist auch keine fruchtbare Schicht vorhanden wie im Flachland. Das ist mitunter ein Grund, wieso dieses Gebiet zum Naturpark erklärt wurde. Das Ziel ist es, die Landschaft so zu erhalten, wie sie ist.

Was bietet der Naturpark Mühlviertel?

Zu Beginn war der Naturpark nur in Rechberg, im Laufe der Zeit erweiterte er sich aber um die umliegenden Gemeinden, Bad Zell, Allerheiligen und St. Thomas. Der Naturraum soll in seiner Vielfalt und Schönheit geschützt und die durch Jahrhunderte geprägte Kulturlandschaft erhalten bleiben. Zur Erholung in der Natur, werden Wanderrouten, Reitwege, Rast- und Ruheplätze sowie Abenteuerspielplätze für Familien zur Verfügung gestellt. Um den Besuchern des Naturparks die Zusammenhänge zwischen Natur und Kultur näherzubringen, werden Themenwege und Informationszentren angeboten. Die kostbaren Naturpark-Produkte werden in Partnerbetrieben der Gastronomie und Hotellerie vertrieben.

Bauernleben in der Kulturlandschaft Mühlviertel

Viele Landwirte arbeiten am Erhalt des Naturparks mit. Der Boden ist aber so arm, dass von der Landwirtschaft alleine, kaum gelebt werden kann. Damit die Landwirte trotzdem die Wiesen mähen, pflegen oder ruhen lassen, damit gewisse Pflanzen und Tiere geschützt werden, bekommen die Landwirte vom Land Oberösterreich und der Europäischen Union Ausgleichszahlungen zur Verfügung gestellt.

Die Heidelerche, ein kleiner Zugvogel zieht im Frühling von Südeuropa in das Mühlviertel und nistet sich nicht auf Bäumen, sondern am Boden ein. Wenn festgestellt wird, dass sich Heidelerchen im Naturpark angesiedelt haben, bekommt der betroffene Bauer Ausgleichszahlungen, damit die entsprechende Wiese erst zu einem späteren Zeitpunkt gemäht und so der Vogel während der Brutzeit geschützt wird. Jeder Grundbesitzer und Bauer in der Umgebung kann selbst entscheiden, ob er sich dem Naturpark anschließen möchte oder nicht. Zum Glück werden es immer mehr Landwirte. Zwei davon sind Familie Schmiedberger, Thauerböck und Leitner.

Biohof der Familie Schmiedberger in Rechberg

Der Biohof der Familie Schmiedberger befindet sich in unmittelbarer Nähe des Schwammerlings. Hier werden fleißig Bio-Gemüsesorten angepflanzt, geerntet und im hauseigenen Laden sowie wöchentlich am Wochenmarkt verkauft. Seit 1994 wird nur mehr nach biologischen Grundsätzen gearbeitet. Auf den Feldern wird weiters Urdinkel angepflanzt und die Eier kommen direkt von den Bio-Hühnern des Hofes.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Biohof Thauerböck in Kaltenberg und altes Handwerk

Mario und Monika haben den Hof im 2012 übernommen und nebenbei auf berufsbegleitender Basis ihr Marketing-Studium absolviert. Den beiden lag schon von Anfang an die Selbstversorgung mit hochwertigen Bio-Produkten am Herzen. Sie waren sich einig, den Hof als Vollerwerbsbetrieb betreiben und davon leben zu wollen. Aber mit dem Wachstumsvergleich und Wettbewerbsverhalten der anderen Bauern im Umkreis, wollten die beiden nichts zu tun haben. Das Ziel war, die Ressourcen der Umgebung zu nutzen und die Produkte auf das Höchste zu veredeln. Es soll damit nicht die breite Masse erreicht werden, sondern diejenigen Menschen, die sich von diesem Konzept angezogen fühlen. Aus diesem Grund, gibt es auch keine Werbung oder spezielle Vermarktung des Hofes. Wer ihn finden will, findet hin.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Am Hof leben einige Tiere, darunter Bio-Schweine, Murbodner Weiderinder und drei Bio-Wildmasthühner, die sich in ihrem Areal frei bewegen können. Der Garten wird für die Selbstversorgung verwendet, das Fleisch größtenteils vermarktet. Der Hauptschwerpunkt des Hofes ist die Bio-Brennerei. Hier werden hundert Prozent Bio-Getreide und alte regionale Getreidesorten verarbeitet. Im Hofladen können unter anderem die Bio- Spirituosen, die vor Ort gebrannt werden erworben werden. Aber auch Speck vom Whiskey Schwein und weitere köstliche Delikatessen des Hofes!

Wir verspüren eine Lebensfreude beim Arbeiten und diese Lebensfreude spiegelt sich in unseren Produkten wider“, Mario und Monika vom Biohof Thauerböck

„Die Wertschätzung und Anerkennung von Außen kam erst, nachdem wir sie und selbst gegeben haben“, berichten die beiden. Seitdem sie dem eigenen Konzept folgen, sind sie erfolgreich und schaffen es ihren Betrieb im Vollerwerbsbetrieb zu führen.

Die alte Tradition der Pechöl Erzeugung

Am Hof wird auch noch Pechöl gebrannt. Das ist eine alte Handwerkskunst, welche früher im Mühlviertel weit verbreitet war. Das Pechöl ist ein altbewährtes Hausmittel – für die Versorgung von Wunden und das Schmieren von Wagenrädern. Herzreiche Auswüchse von Föhren werden hierfür pyramidenförmig auf einem Pechstein mit einem eigenen Rillensystem aufgeschlichtet, mit Fichtenästen, Rastenstücken und Erde abgedichtet. Dann wird er entzündet und brennt 24 Stunden oder länger. Das Holz verglost langsam und durch die Hitze entsteht das Pechöl, welches durch die Rillen abrinnt und in einem Gefäß aufgefangen wird.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Hubert Leitner und seine Weidegänse in Pierbach

Hubert Leitner betreut auf seinem Hof in Pierbach Gänse. Eine Auszeichnung schmückt im Eingangsbereich das schön gepflegte Anwesen: „Genuss Region Österreich – Mühlviertler Alm Weidegans“. Mit diesem Siegel verpflichtet sich Leitner gemeinsam mit seinen Kollegen die Naturlandschaft bewusst zu erhalten und eine naturnahe Haltung seiner Gänse zu ermöglichen. Ihm liegen seine Tiere sehr am Herzen. So ist es ihm besonders wichtig, seinen Gänsen viel Platz und Freiheit zu ermöglichen, damit sich die Gänseschar am Hof auch wohlfühlt.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Zu Besuch in der Elzer Stubn in Lasberg

In der Elzer Stubn in Lasberg verwöhnt Michael Just mit einem außergewöhnlichen Menü: Ganz bewusst versucht er Gerichte zu servieren, die sonst vielleicht nicht die erste Wahl auf der Speisekarte sind. Darunter Beuschel und Kalbsleber – zum Schluss setzt sich dann aber doch der traditionelle Kaiserschmarrn durch. Wer kein Fan von Innereien ist, kommt diesem speziellen Geschmack durch Justs Küche bestimmt ein Stück näher.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Hoteltipp im Naturpark Mühlviertel: Dorfwirt Raab

Das Naturparkpartnerhotel Dorfwirt Raab ist ein bodenständiges, gemütliches Hotel mitten im Naturpark Mühlviertel. Entspannung kann im hauseigenen Wellnessbereich oder in der heimeligen Bücherecke des Hauses gefunden werden. Im Hotelrestaurant wird mit heimischen, regionalen Produkten gearbeitet. Es wird besonders darauf geachtet, frische und hochwertige Lebensmittel zu verwenden, die aus dem Naturpark stammen. Wer eine Unterkunft im Mühlviertel sucht, wird sich hier wohlfühlen.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Warst du schon einmal in der Gegend? Was hat dir besonders gut gefallen? Wir freuen uns auf deine Tipps, Kommentare und das Teilen des Beitrages.

Was du noch alles im Mühlviertel erleben kannst

Die Recherche erfolgte auf Einladung von Tourismusverband Mühlviertler Alm Freistadt und Genuss Reisen ÖsterreichIn den Social Media Kanälen findet ihr mehr Impressionen darüber unter #MeinMühlviertel #Mühlviertel #BraucommuneFreistadt #MeinGrünerDiamant #NaturparkMühlviertel #MeineHügelwelt #BierweltRegion #BioRegion #MühlviertlerBiokräuter #GenussregionWeidegans #UpperAustria #UpperMoments #UpperNature.

Text: Hannah Ziegler & Anita Arneitz, Fotos & Videos: Hannah Ziegler

Comments are closed.

Navigate