Vienna Secret Tour: Auf den Spuren der größten Serienmörderin aller Zeiten

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Wien am Hohen Markt. Es ist kalt und es regnet. Die Geschichte, die uns Tanja bei einer „Vienna Secret Tour“ erzählt, wird uns noch weitere Schauer über den Rücken jagen. Wir sind einer Serienmörderin auf der Spur.

Vienna Secret Tour – ein Spaziergang durch das schaurige Wien

Es geht um Elisabeth Bathory. Die Dame, die so unschuldig heißt war für den Tod von mehr als 600 Menschen verantwortlich. In jungen Jahren heiratete die junge Gräfin den ungarischen Adeligen Franz Nádasdy. Während er in Schlachten zog, lebte sie auf der Burg Cachtice oder im Sommer in Wien, im ungarischen Haus in der Augustinerstraße 12.

Nachdem Elisabeth Barthorys Mann starb, entfaltete sich die sadistische Ader der Gräfin. Bedienstete begleiteten sie auf ihren Reisen nach Wien, darunter auch ein Diener mit dem Namen Ficzkó. Die Aufgabe des kleinwüchsigen, verkrüppelten Lakais war es, junge Mädchen auf dem Hohen Markt anzusprechen und ihnen ein Angebot zu machen, dass sie nicht abschlagen konnten. Er bot ihnen viel Geld, damit sie auf das Anwesen in den Karpaten der Gräfin zogen um dort für sie zu arbeiten.

Was hinter der Geschichte steckt

Mit der Zeit häuften sich die Funde von ausgebluteten Mädchenleichen rund um die Burg Cachtice, weshalb Matthias II., Erzherzog von Österreich und König von Ungarn, Untersuchungen anordnete. Wächter stürmten die Burg und fanden noch mehr bestialisch zugerichtete Mädchenleichen. Elisabeth Bathory folterte die jungen Frauen um später in ihrem Blut zu baden um ihre Jugend zu erhalten. Dabei waren ihr alle Foltermethoden recht: Im Winter übergoss sie die jungen Mädchen mit kaltem Wasser bis sie erfroren, sie riss den Näherinnen die Fingernägel aus und lies sie weiterarbeiten, sie schnitt ihnen das Fleisch aus dem lebendigen Körper, briet es und legte es ihnen zum Essen vor.

Im Jahr 1611 wurde ihr der Prozess gemacht, in dem sie allerdings keine Einsicht zeigte. Im Gegenteil: Sie bestand auf dem Züchtigungsrecht gegenüber ihren Dienstboten. Zur Strafe mauerte man sie in einen Kerker in der Burg ein. Durch ein Loch in der Wand versorgten sie die Wächter mit Nahrung. Nach drei Jahren starb die so genannte Blutgräfin in ihrem Verließ.

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Tour Einblicke

Mit dem Ende der blutrünstigen Geschichte setzt sich Tanja wieder in Bewegung. Die Blutgräfin ist nur eine Station der Tour „The Dark Side of Vienna“  von Vienna Secret Tours. Unterwegs durch den ersten Bezirk hört man noch viele mystische, schaurige und geheimnisvolle Anekdoten zu Scheintod, Freimaurern und den Habsburgern. Die Innenstadt mag zwar durch Markenlogos von Prada, Gucci und Co gepflastert sein, sie ist aber mehr als eine durchgehende Dauerreklame. Sie ist ein Ort in dem sich Angst, Voyarismus und Neugierde begegnen, historische Geschichten weiterleben und täglich neue dazukommen.

Noch mehr Geheimnisvolles und Gruseliges aus Wien

Du möchtest die Tour auch machen? Die Veranstalter sind Secret Vienna Tours. Ob der Geist der Blutgräfin noch heute am Hohen Markt nach jungen Mädchen sucht? Die Geisterjäger haben sich auf ihre Spuren begeben und berichten von ihren Erfahrungen.

Über Dark Tourism in Wien

DARK.wien ist ein multimediales Projekt im Rahmen des Zertifikatskurses Digitaljournalismus 17/18 am Fjum Wien. Die dunklen Seiten der Stadt erkundeten die fünf Journalistinnen Anita Arneitz, Tamara Bogner, Teresa Freudenthaler, Katharina Kunz und Petra Rosenblattl. Von ihnen stammen Text und Fotos.

Weitere Artikel über die dunkle Seite Wiens inklusive Podcast zum Nachhören:

Dark Tourism in Wien: Gruselig-schaurige Erlebnisse

Dark.Wien – der Podcast: Geschichten und Geschichte mit Gänsehaut

Kriminalmuseum Wien – nichts für schwache Nerven

Narrenturm in Wien: Die Anfänge der modernen Psychiatrie

 

Fotos: Anita Arneitz

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