Abtauchen im Vulkanland: Rogner Bad Blumau

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Manchmal braucht der Körper Dampf und die Seele ein bisschen Rauch. Der Geist darf nichts tun, außer auf der Liege abhängen. Ein Besuch im steirischen Bad Blumau, das sich längst vom Thermen-Mainstream abhebt und ein Rückzugsort für Öko-Urlauber oder Genuss-Menschen ist.

Ein Besuch im Rogner Bad Blumau in der Steiermark

Zuerst werden die Hände gewaschen. Nein, nicht im Waschbecken auf einer sterilen Toilette. Stilvoll über einer Steinschale wird der Alltagsstress vom Hotelpersonal gleich nach dem Hoteleingang mit frischen Wasser abgespült.

Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz
Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz

Ein komisches Gefühl, aber nur im ersten Moment. Sofort lenkt der Hauch von Zitronenverbene die Sinne ab und irgendwie ist es ganz cool mit einem kleinen Ritual den Urlaub einzuläuten. Machen ja die auf Hawaii auch nicht anders. Statt Blumen um den Hals gehängt bekomme ich in Bad Blumau einen Begrüßungstee und checke statt an der Rezeption im Wohnzimmerbereich ein. Seit der Eröffnung des Hotels und der Therme 1997 hat sich viel getan in Sachen Servicequalität und Wohlfühlfaktor – vor allem viele Kleinigkeiten, die auf Anhieb begeistern.

Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz
Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz

Therme – Hauptsache anders

Die heiße Quelle bei Blumau wurde 1979 bei Bohrungen entdeckt. Gemeinsam mit dem österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser entwickelte Robert Rogner rund um die Quelle eine einzigartige Badelandschaft.

Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz
Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz

Die Region ist in jeder Ecke des Gebäudes spürbar, kein einziger Winkel gerade, keines der rund 3300 Fenster gleicht dem anderen. Über 330 Säulen sind mit verschiedenen Motiven handbemalen. Schwarz als Kontrast bringt die Farben Außen und Innen zum Leuchten.

Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz
Engagierte Hoteldirektorin

Entspannen mit Hundertwasser

Alles ist durchdacht und in Anlehnung an die Natur gestaltet. Wer hier urlaubt, soll sich in einem Paradies der Fantasie befinden. Zwar starb Hundertwasser bereits im Jahr 2000, aber seine Philosophie lebt in Blumau weiter. Die Lebensmittel kommen von den Bauern und Lieferanten aus der Umgebung, das Frühstücksbrot und die Butter kann sogar im kleinen Laden für den Genuss Zuhause gekauft werden. Es ist ein lebendiges Haus, wo Veränderungen nicht gescheut werden. Querdenken und los lösen von eingefahrenen Strukturen scheint hier ganz leicht. So gibt es statt aufdringlicher Animationsprogramme Drachensteigen im Garten, statt 0815-Minibar eine Naschkammer in der Lobby, die rund um die Uhr zum Naschen einlädt.

Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz
Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz

Planschen im Märchenland

Meistens sind Thermen kalt und überfüllt. Die Privatsphäre ist gleich Null, wenn die nächste Liege nur zwei Zentimeter entfernt steht. In Bad Blumau wurden jetzt bewusst mehr Freiräume geschaffen. Pärchen oder Familien können sich gemütliche Lounges reservieren – und auch einmal den Vorhang zuziehen. Viermal am Tag huscht der Räuchermeister vorbei und vertreibt mit natürlichen Harzen negative Energien. Bei der Teezeremonie übt man sich in Stille oder taucht draußen direkt neben dem kleinen Vulkan ab. Danach wird in aller Ruhe in den Neuerscheinungen in der kleinen Buchhandlung geschmökert.

Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz
Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz

Wellness im Einlang mit der Natur

Die Öle werden von den Masseuren selbst hergestellt, dazu pflücken sie im Garten eigenhändig die Blüten von den Ringelblumen. Im Kosmetikbereich wird nur mit Naturprodukten gearbeitet, auch der vegane Nagellack ist selbstverständlich. Zimmer und Therme sind barrierefrei. Und damit sich die Mitarbeiter keine Sorgen um ihren Nachwuchs machen müssen, gibt es einen hauseigenen kostenlosen Kindergarten. Schlechtes Gewissen braucht hier niemand zu haben. Nicht einmal beim Essen.

Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz
Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz

Veränderungen, die gut schmecken

Gemüse wird selbst angebaut, die grünen Frühstückseier stammen von den eigenen Hühnern, die Kräuter aus dem Beet vor der Küche. Tiefkühlware ist in Bad Blumau tabu. Was geht, wird selbst gemacht oder vom Nachbarn eingekauft. Um Lebensmittelabfälle zu reduzieren, wird das Brot vom Bäckerei je nach Bedarf im eigenen Ofen gebacken.

Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz
Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz

Die Gäste können den Köchen über die Schulter schauen und genießen Bio-Produkte aus der Region. Die Wertschätzung für die Lebensmittel ist seit der Umstellung auf den nachhaltigen Weg sowohl bei Gästen als auch Mitarbeitern gestiegen. Das beweist – auch große Betriebe können regional und nachhaltig agieren. Weitere Infos auf Rogner Bad Blumau oder Fabelhafte Hotels.

Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz
Rogner Bad Blumau, Steiermark, Foto Anita Arneitz

Fotos: Anita Arneitz. Die Reise wurde unterstützt von den Fabelhaften Hotels.

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