Abenteuer in Alaska

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Wo sich Flüsse wie indianische Schlangenmuster durch Landschaften ziehen und Gipfel so hoch sind, dass sie gar nicht mehr zu sehen sind, wird einem erst richtig bewusst, was Weite und Wildnis bedeuten.
Pinke Lupinen breiten sich aus, dahinter ein goldenes Feld von Büschen, eingerahmt von gelb leuchtenden Birken und dunklen Schwarzfichten. Im Denali Nationalpark prallt die Schönheit der Landschaft mit voller Wucht auf die Besucher. Vor allem im Herbst, wenn das Licht sanfter und die Tiere neugieriger werden. Bären, Wölfe, Karibus und Elche können einem begegnen. Wobei die Einheimischen mehr Angst vor den Elchen wie vor den Bären haben. Elche stürmen ohne Vorwarnung auf den Highway. Wer Alaska auf eigene Faust entdeckt, muss sich mit der Natur auseinandersetzen.Fairbanks, Alaska, Katmai, Anita ArneitzTor zum Norden: Fairbanks

Fairbanks ist zwar eine Stadt, aber die Wildnis ist an jeder Ecke zu spüren. Immer wieder starten vom Vogelschutzgebiet Creamers Field ausgefallene Formationen über die Häuser hinweg. Spaziergänger stapfen durchs hohe Gras und fotografieren die Kraniche. Ein paar Kilometer entfernt heult Mary Shields mit ihren Huskys. Die rüstige 71jährige schaffte als erste Frau das legendäre Iditarod-Schlittenhunderennen über 1.049 Meilen. Obwohl die Temperatur bereits unter null Grad liegt, blüht und wächst es in ihrem Garten. Wem das zu kalt ist, kann sich in den Chena Hot Springs erwärmen oder die Athabascan-Indianerin Dixie Alexander besuchen. Während sie über ihre Traditionen erzählt, tischt sie selbst geräucherten Lachs auf und nutzt jede Gelegenheit für einen Scherz.

Faribanks, Katmai, www.anitaaufreisen.at

Alaska to go: Anchorage

Alaska ist groß. Wer alles sehen will, braucht Zeit. Alle, die sich diesen Luxus nicht leisten können, sollten Anchorage besuchen. Die weitläufige Stadt mit viel Grün bietet Bären, Gletscher und Wildnis. Im Heritage Center präsentieren sich elf Indianer-Völker. Jedes ihrer Lieder erzählt eine Geschichte. Ganz andere Klänge bekommt man im „Prince William Sound“ zu hören. Hier gibt es Tausende Gletscher. Plötzlich ein Grollen – der Gletscher kalbt, meter hohe Blöcke fallen ins Meer. Ein Naturspektakel jagt das nächste.

Anchorage, Katmai, Alaska, www.anitaaufreisen.at

Rendevouz mit Bären im Katmai Nationalpark

Mit dem Wasserflugzeug geht’s zur Bärenbeobachtung in den Katmai Nationalpark. Eine Stunde lang fliegen wir die Küste entlang, vorbei an Vulkanen und Gletschern. Nach der Landung auf einem Bergsee wandern wir im Gänsemarsch über den grünen Tundraboden, erklimmen steile Moränen und arbeiten uns durch Erlenbüsche zum Flussbett vor, dem Reich der Bären. Hier hat der Bär immer Vorrang und es wird ihm großer Respekt entgegengebracht. Lebensmittelreste oder Müll liegen zu lassen ist absolut tabu im Bärenland. Alles, was der Mensch mitbringt, muss er wieder mitnehmen. Spuren dürfen ausschließlich die Tiere hinterlassen. Erste Pfotenabdrücke tauchen im Sand auf, abgefressene Lachsskelette weisen den Weg. Die dunkelgrünen Hüftstiefel sind zwar nicht besonders chic, aber erweisen sich beim Durchqueren des Flussbettes doch als ganz praktisch. In einer kleinen Bucht hocken wir uns ins Gras und warten geduldig auf die erste Begegnung mit dem Bär. Behebig schreitet er das Flussufer ab und starrt wie magnetisiert ins reißende Wasser.

Katmai Nationalpark, Bärensafari, www.anitaaufreisen.at

Essen, Schlaf und Sex – ohne Stress

Die Braunbären haben im Katmai Nationalpark schon ordentlich Winterspeck angelegt und präsentieren sich in ihrer vollen Pracht – nur wenige Meter entfernt von den Menschen. „Keine Sorge“, sagt Buschpilot Tony, „Bären interessieren sich nur für drei Dinge – Essen, Schlafen und Sex.“ Den Fluss teilen sie sich mit den Menschen. Lachs fischen ist für beide so etwas wie ein Volkssport, nur landet der Fisch bei einem gleich im Magen und beim anderen in der Tiefkühltruhe. Die Menschen leben hier mit der Natur, nicht gegen sie. Und Stress ist sowieso ein Fremdwort.

Alaska, Chena River, Fairbanks, Anita Arneitz

Was man über Alaska wissen sollte:

Fakten: Alaska als größter Bundesstaat der USA ist mehr als viermal so groß wie Deutschland. Anchorage ist die größte Stadt mit rund 300.000 Einwohnern, das ist fast die Hälfte aller Einwohner Alaskas. Fairbanks hat über 31.000 Einwohner und liegt als ehemalige Goldgräberstadt weit im Norden. Bären erlebt man am besten bei geführten Touren durch den Katmai Nationalpark.

Reisezeit: Hochsaison ist von Juni bis Ende August, im September und Oktober sind die Preise günstig und die Natur zeigt sich im bunten Kleid.

Anreise: Condor fliegt in den Sommermonaten von Frankfurt direkt nach Anchorage und Fairbanks (Flugzeit ungefähr 13 Stunden). Ansonsten sind die beiden Flughäfen täglich mit anderen Städten der USA und Kanada verbunden. Vor Ort empfiehlt sich ein Mietauto.

Alaska, Fairbanks, www.anitaaufreisen.at

Fotos: Anita Arneitz & Matthias Eichinger

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